Hänssler CLASSIC/Naxos 93.321
(57 Min., 12/2010 & 6/2013)
Schon in der kurzen Einleitung des ersten Satzes der Cellosonate entwickelt Ewa Kupiec eine Anschlagsdichte und Legato-Intensität, die augenblicklich aufhorchen lässt. Als dann das Cello einsetzt, merkt der Hörer schnell, dass Chopins kraftvoller Klaviersatz für das Streichinstrument immer wieder eine Herausforderung sein wird. Johannes Moser stellt sich ihr mit einem gleichzeitig leuchtenden und voluminösen Ton, hütet sich aber, zu forcieren. Vielmehr nutzt er das Leidenschaftspotential der Musik, um auf seinem Instrument mal verhalten bebend, mal hochexpressiv glühend zu singen. Eine Freude.
Die Freude findet ihre Fortsetzung, als Kolja Blacher für das g-Moll-Trio mit ins Geschehen tritt – man hat den Eindruck, er sei nach dem Ende der Cellosonate gleich zur Tür hereingekommen und habe einfach mitgespielt. In Wirklichkeit liegen zweieinhalb Jahre zwischen den Aufnahmen der beiden Stücke. Hier zeigt sich die professionelle Vertrautheit mit der Musik und der Interpretationsintention der Kollegen: Blacher findet einen warmen, bemerkenswert dunklen Geigenton, der perfekt ins akustische Bild passt. Für die zweite Hälfte des Programms zieht man nun zu dritt an einem Strang. Ewa Kupiec erfreut weiterhin mit virtuos-passionierter Verve, die beiden Streicher fügen sich mit souveräner Eloquenz in die Klangkaskaden des Klavierparts. Der Hörer vermisst schlichtweg nichts.
Michael Wersin, 24.01.2015
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