Phishbacher nennt der österreichische Pianist und Keyboarder Walter Fischbacher seine Bands. Seit zwanzig Jahren behauptet er sich erfolgreich in New York, wohin er nach dem Studium übergesiedelt ist. Seine aktuelle Formation ist ein Klaviertrio mit dem serbischen E-Bassisten Goran Vujic und dem deutschen Schlagzeuger Ulf Stricker. Von ihr gibt es nun eine in Fischbachers New Yorker Studio entstandene CD. Fischbacher hat eine Vorliebe für Fusion à la Herbie Hancock und Chick Corea. Die Träume, die das Trio hier einfängt, sind Hits von den Beatles, Black Eyed Peas, Genesis, Michael Jackson, Kate Perry, Radiohead und U2. Bei einem Coldplay-Titel hat die Sängerin Elisabeth Lohninger einen Gastauftritt. Nur zwei der zehn Titel sind Fischbacher-Originals. Das ist schade, denn hier hat das Trio seine spannendsten Momente. Das soll nicht heißen, dass die gecoverten Titel banal wären. Doch Fischbachers Methode der Anverwandlung droht auf die Dauer ins Leere zu laufen. Die oft ja eher schlichteren harmonischen Fortschreitungen des Fremdmaterials entwickelt er meist zu rhythmisch verdichteten Patterns, die als durchgängige Wiederholungsfiguren der linken Hand die Stücke konturieren, wobei die rechte diese Konturen mit teils virtuosen Umspielungen in changierendes Licht taucht. Dem Bass bleibt da oft nur dumpf klangfremdes Grummeln. Für die eigentlichen Höhepunkte sorgt Ulf Stricker am Schlagzeug mit raffiniert ausgespielten leichtfüßig tänzelnden Rhythmus-Variationen. Zum Chillen ist dies richtig guter Trio-Jazz.

Thomas Fitterling, 25.10.2014

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