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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Antonio Vivaldi

Concerti furiosi (Concerti RV 116,133,138,156)

Robin Peter Müller, La Folia Barockorchester

dhm/Sony 88843033672
(49 Min., 6/2013)

Jede neue Einspielung mit Konzerten des venezianischen Vielschreibers Antonio Vivaldi muss schon reichlich gute Argumente liefern, um bloß nicht sofort wieder im Sumpf der gefühlten zwei Millionen Aufnahmen zu verschwinden. Nun hat das von Robin Peter Müller geleitete Folia Barockorchester für sein mit „Concerti furiosi“ betiteltes Album sieben Konzerte ausgewählt, die allesamt einen eher geringen Bekanntheitsgrad haben. Darunter finden sich Dreisätzer für Solo-Oboe, Solo-Violine sowie eines für Violine und Gambe. Hinzu kommt ein Quartett von „Concerti ripieni“, also Streicherkonzerte ohne Solostimmen. Auf historischen Instrumenten widmet sich nun das auf neun Musiker reduzierte Orchester einem Repertoire, dem man auf den ersten Blick nicht unbedingt entgegengefiebert hat. Dazu verläuft vieles von der Papierform her auf allzu obligatorischen Bahnen.
Doch trotz der zahllos geschlagenen Schlachten im Originalklang-Segment ist jetzt eine verblüffend muntere und mitreißende Vivaldi-Einspielung gelungen. Und der vielleicht eigentliche Pluspunkt ist, dass das u.a. von Gambistin Hille Perl verstärkte Team nichts von all den Klischees hält, mit denen gerade die italienischen Alte Musik-Kollegen die Furioso-Spirale überdrehen, um Vivaldi regelrecht in die Ohrmuscheln zu hämmern und zu treiben. Das Schnittige kommt jetzt nicht wie sonst exzessiv effektvoll und drahtig daher, sondern besitzt eine dramatische Spannung, die unmittelbar von den Solo-Stimmen aufgegriffen und weitergesponnen wird. Und selbst die Pizzicati, die in den langsamen Sätzen allzu gerne schematisch und liebreizend dahintröpfeln, besitzen einen unerwartet bohrenden und intensiven Kern. Aber auch in diesen Momenten hat man nie den Eindruck, dass hier Musiker am Werk gewesen sind, die zwanghaft auf der Suche nach neuen Facetten im Vivaldi-Bild gewesen sind. Man hat sie entdeckt, indem man sie einfach spielt.

Guido Fischer, 22.03.2014


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