Mit dem Quartett Max.Bab war der oberbayerische Saxofonist Max von Mosch ein vielversprechender Star des „Young German Jazz“. Zur Vervollkommnung seines Handwerks brach er dann in die Neue Welt auf. Jetzt mit 33, inzwischen vom New England Conservatory promoviert, lebt er in Berlin und verfügt dort als Orchesterleiter über einen eigenen Berliner Klangkörper. Dessen Tentett-Besetzung liest sich wie das Who-is-who der mittlerweile arrivierten Jung-Jazzer aus den Metropolen Köln, München, Berlin. Das klassische Big-Band-Instrumentarium ist leicht erweitert: Der Trompeter Matthias Schriefl spielt im Satz auch Eufonium, der Baritonsaxofonist Gregor Bürger Fagott, und der Posaunist Adrian Mears ist gar solistisch auf dem Didgeridoo zu hören. Im vergangenen Jahr gastierte Mosch mit seinem Orchester in der Münchner Unterfahrt, und dort entstand das vorliegende Album.
Schon immer hatte Mosch eine Vorliebe für größer angelegte programmatische Suiten. Sein dreisätziges „Berlin Kaboom“ ist denn auch Mittel- und Höhepunkt des Albums. Die Klangsprache von Mosch steht in der klassisch modernen Big-Band-Tradition einschließlich ihrer Neuerungen von Gil Evans über Thad Jones bis Klaus König. Lässt manches im ersten Stück mit seinen Rubati noch an Kunsthandwerk denken, verblassen derartige Assoziationen angesichts der Wucht, des überbordend abwechslungsreichen Witzes und der rhythmischen Ausgebufftheit der Titel-Komposition. Das setzt sich auch in den beiden weiteren Tracks fort – und die Solisten sind schlicht große Klasse.
Thomas Fitterling, 07.12.2013
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.