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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Falling Up

Florian Hoefner Group

OA2 Records/New Arts International OA2 22103
(62 Min., 4/2013)

Kurz nach der Veröffentlichung der zweiten CD seines verheißungsvollen Nachwuchs-Quartetts „Subtone“ verließ der Pianist Florian Höfner Deutschland Richtung New York. Dort ging er anscheinend nicht nur seines Umlauts verlustig, sondern gründete mit der „Florian Hoefner Group“ auch seine zweite vielversprechende Formation. Mit dem kanadischen Saxofonisten Mike Ruby, dem australischen Kontrabassisten Sam Anning und dem österreichischen Schlagzeuger Peter Kronreif hat der junge Franke die perfekten Mitstreiter für seine zwischen europäischer Klassik und amerikanischer Groove-Assimilation mäandernde Musik gefunden.
Von „Subtone“ ist Höfner die Lust am Experiment mit krummen Metren geblieben, die unter den Fingern seines New Yorker Quartetts so natürlich dahinfließen wie die Fluten des Sees in Kanada, die im Eröffnungsstück „Stoney Lake“ instrumental besungen werden. Höfners Erkennungszeichen ist neben seiner von Bill Evans herkommenden Spielkultur nun mal die Vorliebe für rhythmisch verquere Ostinati, die sich eigentlich in jedem Stück wiederfinden – selbst in seiner Version des Beatles-Klassikers „Eleanor Rigby“.
„Falling Up“ fällt auf durch eine Vielzahl klug angeeigneter Fremdeinflüsse. „The Long Run“ mit seinem lässigen Shuffle im 6/4-Takt und dem Saxofonsolo mit seinen skurrilen Wiederholungen beispielsweise erinnert stark an Brad Mehldau in seiner „Largo“-Phase. „Overtime“ zeigt sich gleichermaßen vom früh verstorbenen Songwriter-Poeten Nick Drake und Olivier Messiaen inspiriert, die Interpretation des Folksongs „Black Is The Color“ wiederum könnte auch von Charlie Haden stammen. Das stark in der Swing-Tradition verwurzelte „Momentum“ mag zwar stilistisch ein wenig aus dem durchweg modernen Rahmen der Aufnahme fallen – zeigt aber, wessen Nachfolge der feingeistige Rhythmus-Jongleur Höfner durchaus antreten könnte: Der gebürtige Nürnberger klingt hier wie Dave Brubeck.

Josef Engels, 23.11.2013


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