home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5

Nicht rot, nicht weiß, nicht blau

Clara Haberkamp-Trio

Laika/Rough Trade 35103002
(47 Min., 3/2012)

Elegische Akkorde, aus denen sich schnell suchende Linien entwickeln, dazu ein kräftig grundierender Kontrabass und ein offen pulsierendes Schlagzeug, das ist die berückende, eine Minute währende Einleitung zum ersten Titel auf Clara Haberkamps Trio-Album. Dann wird aus der Linie eine Kantilene und – um das noch zu unterstreichen –, legt sich über die Preziosität unisono die mädchenhafte Stimme der Pianistin; den Effekt, der sich dabei ergibt kann man – wie die Liner Notes – als „facettenreiches Vexierspiel von Radikalität und Unschuld“ sehen, oder aber als albernen Manierismus à la Keith Jarrett.
Dabei spielt diese Frau eigentlich ein hoch spannendes Klavier, das Esbjörn Svensson viel verdankt. Da verbinden sich in einem abwechslungsreichen Programm kräftig groovende Motivik, schwerblütige Melancholik und raffinierte Harmonik, die immer auch dem Melodischen dient. Das allerdings gibt sich gerne kleinteilig, wobei die Kleinteiligkeit noch durch den entsprechenden Einsatz ergänzender Kleinperkussion durch den Schlagzeuger Tilo Weber unterstrichen wird. Leider ist die Aufnahme wenig transparent, sondern eher klumpig; auch der Bassklang von Andreas Lang kann sich nicht frei ausschwingend entfalten. So bleibt diese Einspielung leider hinter den immer wieder aufscheinenden großartigen Möglichkeiten der Komponistin und Pianistin Clara Haberkamp zurück. Zur Sängerin Haberkamp, die auf zwei Tracks Standards interpretiert, sei ergänzt, dass ihr Gesang respektabel an skandinavisches Mädchen-Säuseln erinnert.

Thomas Fitterling, 02.11.2013


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top