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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart

Arien

Ruth Ziesak, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Marcus Creed

Capriccio/EMI 10 824
(68 Min., 1/1985, 8/1985, 2/1997) 1 CD

Suchte man nach einem treffenden Beispiel dafür, wie eine Sänger-Karriere behutsam und ohne die Gefahr vorzeitigen Verschleißes aufzubauen wäre – man fände es bei Ruth Ziesak so mustergültig wie sonst kaum irgendwo. Hätte diese Sängerin gleich nach ihrem Erfolgsjahr 1988, in dem sie mehrere bedeutende Wettbewerbe gewann und ihr erstes Engagement in Heidelberg erhielt, den steilen Weg nach oben eingeschlagen: Wer weiß, ob ihre Stimme heute noch so unverbraucht, so schwebend, so beherrscht und selbst in der Höhe so leicht klänge. Und wer weiß, ob diese wunderschöne Aufnahme dann auf uns gekommen wäre.
Wunderschön ist die Mozart-CD der Ruth Ziesak gleich aus mehreren Gründen: erstens, weil sich ihre Stimme, die kaum reiner die Töne fokussieren könnte als hier, ganz ideal in die Stimmungen und Zwischentöne von Mozarts lyrischen Sopran-Partien einzuschwingen vermag; zweitens, weil Ruth Ziesak Mozart hier keineswegs als Folie für ein eigenes, weich gezeichnetes CD-Porträt benutzt, sondern Mozarts Susanna, Fiordiligi, Zerlina, Pamina und Konstanze sehr individuell getönten Ausdruck verleiht, der immer aus der Bühnen-Situation und der charakterlichen Disposition der Figuren heraus begründet ist.
Und drittens muss schließlich der Dirigent Marcus Creed genannt werden, der die differenzierte Darstellung der Sängerin mit einer ebensolchen Orchesterarbeit begleitet und vorantreibt. Dass die Übergänge vom Piano zum Forte bei Ruth Ziesak farblich gelegentlich noch homogener ausfallen könnten, ist nur ein winziger Einwand gegen eine insgesamt exzellente Produktion.

Susanne Benda, 01.09.2007


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