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N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



Wenn die Metropolitan Opera eine neue Ring-Produktion auf die Bühne bringt, glaubt sie es ihrem Ruf schuldig zu sein, die ganze Welt daran teilhaben zu lassen. Das sieht auch die Deutsche Grammophon so und lässt uns Wagners Opus Maximum in der Regie von Robert Lepage auf 7 DVDs respektive 5 Blurays nacherleben. Und weil man jede Vermarktungsschiene berücksichtigen möchte, gibt es zusätzlich noch eine Listener's-Digest-Fassung auf 2 CDs mit ein paar Schnipseln aus allen vier Werken – "The Ultimate Wagner Ring Collection" nennt man das großspurig.
Doch "ultimate" ist hier herzlich wenig, wirklich konkurrenzfähig ist neben dem herrlichen Siegmund von Jonas Kaufmann und Hans-Peter Königs Prachtbass als Hagen vor allem Bryn Terfel. Weshalb man auch besser daran getan hätte, die Doppel-CD mit den Wotan-/Wanderer-Szenen zu füllen. Der Waliser ist tatsächlich eine Idealbesetzung, weil er als echter Bassbariton über ein sattes Fundament verfügt, ihn gleichzeitig aber die reichlich geforderte hohe Lage nirgends in Schwierigkeiten bringt. Dazu ist er bekanntermaßen ein wunderbar nuancierter und differenzierter Sänger.
Deborah Voigt kämpft heftig mit der deutschen Sprache, man würde nicht vermuten, dass sie einen Großteil ihrer bisherigen Karriere in diesem Fach bestritten hat. Außerdem ist sie natürlich keine Brünnhilde, aber das war Hildegard Behrens andererseits auch nicht und die hat sich mit sehr viel weniger Stimme (allerdings deutlich mehr Prägnanz) durch die Partie gemogelt. Siegfried schließlich klingt bei Jay Hunter Morris wie ein Rodeo-Cowboy, aber zumindest einer, der nicht aus dem Sattel geworfen wird. Insgesamt also ein durchaus entbehrlicher Zusammenschnitt.

Michael Blümke, 03.11.2012


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