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N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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André-Ernest-Modest Grétry

L'amant jaloux

Magali Léger, Claire Debono, Brad Cooper, u. a., Le Cercle de l'Harmonie, Jérémie Rhorer

Wahoo/harmonia mundi WAH 001
(80 Min., 11/2009)

Versailles im malerischen Abendlicht. Das Schloss und der Garten. Und mit der Kamera taucht man in die atemberaubende Stimmung der Spiegelgalerie ein. Bevor man in die nicht weniger schmucke Opéra royal gelangt, die 2009 nach langen Renovierungsarbeiten wieder eröffnet wurde. Und selbstverständlich stand dem Anlass entsprechend – in Koproduktion mit der Pariser Opéra Comique – eine Oper auf dem Programm, die hier 1778 uraufgeführt wurde. Es war die komische Oper "L'amant jaloux" (Der eifersüchtige Liebhaber) des gebürtigen Belgiers und Wahl-Parisers André-Ernest-Modeste Grétry (1741-1813). Die eher mäßig aufregende Story bereitet da nur den Protagonisten Kopfzerbrechen. Zwei Männer und zwei Frauen begehren sich überkreuz. Und bevor jeder Topf seinen richtigen Deckel gefunden hat, kommt es natürlich vorher zu klassischen Verwechslungsspielchen.
Aus Grétrys Feder sind dazu Melodien geflossen, die zwar nicht für die Ewigkeit gedacht sind (Ausnahme: die von einer Mandoline begleitete Serenade "Tandis que tout sommeille"). Die Mischung aus leicht italienischem Buffo-Einschlag und klassischer Grazie sorgt immerhin für unbeschwertes Vergnügen. Zumal bei dem Live-Mitschnitt das auf die historische Aufführungspraxis geeichte Ensemble Le Cercle de l'Harmonie mit reichlich Elan an dieses Leichtgewicht rangeht. Und auch das Vokal-Ensemble ist engagiert bei der Sache – ohne jedoch von Regisseur Pierre-Emmanuel Rousseau animiert worden zu sein, das bieder Klamottige vielleicht mit einer Prise Pfeffer aufzupeppen. Und so muss man sich auch optisch geduldig in einem gefälligen Bühnenambiente einrichten, das in die Versailler Salons und Kammern des späten 18. Jahrhunderts einlädt. Die eindrucksvollsten Bilder bekam man da jedoch bereits im Eingangstrailer zu sehen – von Versailles in der Abenddämmerung.

Guido Fischer, 05.02.2011


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