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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Good Days At Schloss Elmau

Gwilym Simcock

Act/Edel 1095012ACT
(59 Min., 9/2010)

Pianisten um die dreißig sind eine Spezialität des Edellabels Act, und die Veröffentlichung einer Act-Solo-CD, aufgenommen gar im feinen Luxus-Kulturhotel, dem Luxury Spa & Cultural Hideaway Schloss Elmau, ist so etwas wie ein Ritterschlag für einen aufstrebenden Piano-Recken. Gwilym Simcock aus Wales, der im Vereinigten Königreich bereits höchste Auszeichnungen erhielt, ist der neueste in des Produzenten Siggi Lochs erlesener Tastenkünstlerrunde. Simcocks britischer Kollege Jamie Cullum erklärt ihn neidlos zu "unserem besten Pianisten", und selbst Chick Corea schwärmt für ihn. Dabei waren es Aufnahmen von Keith Jarrett und dem Gitarristen Pat Metheny, die den hoch talentierten und eifrigen Studenten des klassischen Klaviers einst zum Jazz und zu einer entsprechenden Studienorientierung an der Royal Academy of Music brachten. Gerade auf dem vorliegenden Soloprojekt mit ausschließlich eigenen Kompositionen ist Keith Jarretts Einfluss unverkennbar, und Simcocks beseelte und singende Art, den Ton zu modellieren und Phrasen zu gestalten, verweist zurück auf das Pat-Metheny-Hörerlebnis. Doch Simcock hat seinen eigenen Stil gefunden; was er da im Überschwang formuliert, verliert sich nicht im Epigonentum und kippt auch nicht in eine verquaste Romantik, vielmehr kontrollieren Formbewusstsein und Streben nach Klarheit den Diskurs. Das Modell seines englischen Landsmanns John Taylor steht hier Pate, und nicht nur er, sondern die Meister des Jazz und der Klassik, die dieser Waliser alle von Grund auf studiert hat, haben Spuren in seiner Klangsprache hinterlassen. Somit ist Simcock ein Eklektiker im besten Sinne, und dazu einer der wenigen, die aus einem ganz persönlichen, ja hippen Eklektizismus eine eigene Sprache geformt haben. Freunde des espritvollen 'déjà vu' bzw. 'déjà entendu' dürfen zur Bewertung gern einen Notenpunkt addieren.

Thomas Fitterling, 29.01.2011


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