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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Here's To Django!

Wawau Adler

Minor Music/Inakustik 042801138
(50 Min., 10/2009)

In seiner Hommage an Django Reinhardt, den oft missverstandenen Begründer einer jahrzehntelang "Zigeunerswing" genannten Gitarrenmusik, fand Wawau Adler eine ganz persönliche Note. Einerseits beziehen sich seine Soloimprovisationen auf Django, und andererseits meidet er das Klangbild von dessen Ensembles. Genau so viel Distanz hält er aber auch zu den gleichmäßig Akkorde schrubbenden Ensembles, die sich auf nur einen kleinen Teil von Djangos Werk beziehen. Er ging den einfachen, bescheidenen, aber umso erfolgreicheren Weg, indem er das Ensemble auf seine eigene Sologitarre, den Rhythmusgitarristen Mano Guttenberger und den klassisch ausgebildeten Kontrabassisten Joel Locher reduzierte, der sein Instrument auch streicht und dadurch zumindest in kleinen Passagen Erinnerungen an Djangos Geiger weckt. Diese Minibesetzung aber hat es in sich: Sie swingt teuflisch, sie gliedert die Songs in abwechslungsreiche Spannungsbögen, sie setzt wirkungsvolle Breaks, sie zieht manchmal auch eine Melodie über Dissonanzen zum wohlklingenden Ende. Dabei greifen sie auf Djangos Kompositionen "Daphne", "Dream of You", "Swing 48", "Troublant Bolero" und – ergänzt um die Cellistin Katarzyna Krzyminska – "Anouman" zurück. Eigene Stücke von Adler sowie John Lewis' "Afternoon in Paris", John Williams' "Moonlight", der Swing- und Dixieklassiker "Sheik of Araby" ergänzen das Repertoire. Und John Coltranes "Impressions" klingen ganz zum Schluss, als habe der Saxofon-Gigant bei der Komposition an swingende Gitarren gedacht. Die besten Hommagen sind eben diejenigen, bei denen sich Künstler nicht imitierend verbiegen, sondern sie selbst bleiben. Django hätte sicher seine Freude an dem agilen, swingenden, pulsierenden Trio gehabt.

Werner Stiefele, 10.07.2010


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