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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Third Round

Manu Katché

ECM/Universal 2732131
(45 Min., 12/2009) 1 CD

Sensible, natürlich stimmige Melodien mit tiefgründigem Jazzfeeling, aufgemischt mit sublim ausgebufften verhaltenen Funkgrooves waren das Markenzeichen der ersten beiden Alben des Schlagzeugers und Komponisten Manu Katché für ECM. Für "Third Round" hat sich der afrofranzösische Musiker eine ganz neue Band zusammengestellt. Die Ausrichtung mutet etwas Pop-orientierter an als die der Vorgängerbands mit dem Pianisten Marcin Wasilewski, dem Ausloter der Tiefen verschiedenen Blaus. Doch auch mit Jason Rebello an Klavier und Fender Rhodes und dem Bassisten Pino Palladino, die beide auf der britischen Szene prominent an der Schnittstelle von Pop und Jazz agieren, gibt es mit dem norwegischen Saxofonisten Tore Brunborg weiterhin ein sehr starkes melancholisch nordisches Element, das noch durch Gastauftritte des norwegischen Gitarristen Jacob Young und der skandinavisch anmutenden amerikanischen Sängerin und Trompeterin Kami Lyle unterstrichen wird. Zudem bleibt sich der Komponist Katché bei dieser dritten Runde durch seinen ECM-Parcours durchaus treu. Hübsche Melodien mit natürlichen Harmoniefolgen sind weitgehend auskomponiert und zu rondoartigen Abläufen arrangiert. Unaufgeregtheit ist durchgängig Programm, ebenso wie Balance und Unaufdringlichkeit in der Stimmführung. Katché am Schlagzeug ist der diskrete Magier des raffinierten Aufschäumens der so einfach wirkenden und doch mit raffinierter Akzentverschiebung hintergründig funkigen Grooves. Manchmal wirkt es fast, als würde er spitzbübisch den in den Melodien sprühend implizierten Rhythmen das perkussive Ausagieren verweigern. Und wie das so auf Rundkursen ist, kommt man immer wieder auch an Bekanntem vorbei. Das wirkt ganz selbstverständlich, ist unprätentiös, auch sympathisch und macht die Musik, die sich durchweg jedweder Hektik oder boppender Rhythmik entzieht, zu einer modernen Variante dessen, was früher als "mood music" galt – und im Falle von Katché als sensueller Spagat zwischen Sting und Garbarek bezeichnet werden könnte.

Thomas Fitterling, 27.03.2010


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