Der französische Gitarrist Fred Maurin hat seine Favoriten: den Arrangeur Gil Evans, den Rockkomponisten Frank Zappa und den Bandleader Charles Mingus. Deren Einflüsse sind in den abwechslungsreichen Stücken seiner 13-köpfigen "Ping Machine" zu hören. Man könnte auch noch die Arrangeure Bill Holman und Bob Brookmeyer hinzuzählen – und schon ist man beim Namedropping für eine Musik, die zwar Elemente aus der Vergangenheit übernimmt, diese jedoch mit viel Eigenem sehr originell kombiniert. So mag Maurin überraschende Brüche, und die Segmente wirken wie Korallen, die an einer Kette aufgereiht wurden und in ihrer groben Form miteinander verwandt sind, jedoch jeweils ihre eigene Form und Struktur haben. Er setzt Tutti gegen kleine Teilensembles, er wechselt die Farben, er baut zwischendurch auch ein so ungewöhnliches Instrument wie eine Celesta ein. Elegische Momente und zupackende Passagen sind zu hören, groovendes Powerplay und Erinnerungen an die Krimimusik aus den Fünfzigerjahren. Neben fünf Einzeltiteln umfasst die CD auch eine fünfsätzige Suite "Machination", in der die Ping Machine mit einer Fülle an Klangkombinationen, Tempowechseln und unorthodoxen Sounds aus einzelnen Instrumenten ein abwechslungsreiches Stimmungsbild gestaltet. Da merkt man, dass die jungen Herren auch die Intonationsweisen der Free-Ära für sich entdeckt haben, ohne selbst free zu spielen. Genau dieses Verwenden von Stilelementen in einem völlig anderen Zusammenhang macht den Witz dieser Band aus.

Werner Stiefele, 12.12.2009

---

Diese CD können Sie kaufen bei:

---

---

Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.

---