home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5

Vattensaga

Tingvall Trio

Skip/Soulfood SKP 9087
(54 Min.) 1 CD

Nichts dagegen einzuwenden, dass die dritte Einspielung des in Hamburg beheimateten schwedisch-kubanisch-deutschen Tingvall Trio ausgesprochen ruhig, elegisch, auch ein wenig pathetisch beginnt. Aber was dann im dritten Stück passiert, das darf eigentlich nicht sein. Bassist Omar Rodriguez Calvo entlockt da seinem Instrument Töne, die eindeutig wie Walgesänge klingen. Was einerseits zwar konsequent ist, weil die Komposition ja auch so, nämlich "Valsång", heißt. Was andererseits aber auch ziemlich fürchterlich ist, weil das ohnehin zuweilen hart am Kitschwind segelnde Dreiergespann damit eindeutig zu weit geht. Das ist in diesem Moment nichts anderes als Paulo Coelho in Noten.
Allerdings muss man fairerweise zugeben, dass das Trio um den schwedischen Pianisten Martin Tingvall grundsätzlich schon etwas subtiler agiert, ja, dass vor allem der dezente Latin-Einfluss Calvos der Gruppe einen eigenen Einschlag gibt, um sich von den Vorbildern abzusetzen. Denn deren Einflüsse sind unüberhörbar. Einmal natürlich, geradezu unvermeidbar E.S.T., was sich bei "Pinocchio" und "Vågor", den lebhaftesten Stücken auf "Vattensaga", zeigt. Dann aber auch Ketil Bjørnstad. Ähnlich wie den norwegischen Meeresmythomanen zieht es das Tingvall Trio programmatisch immer wieder ins und ans Wasser. Keine Ahnung, ob das jetzt eine gute Entschuldigung ist, aber anscheinend müssen solche Platten – Bjørnstad hat dafür ja nun auch schon viele Beispiele gegeben – wohl stets ein wenig schwammig sein.

Josef Engels, 17.10.2009


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top