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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Bach Jazz

Bach Jazz Quartet

AO-Jazz/NRW NRW 3073
(47 Min.) 1 CD

Johann Bach überlebt alles – auch wenn sich immer wieder Musiker massiv an seinem Werk vergreifen. Denn wahrlich, es muss nicht alles verjazzt werden, was mal Quintessenz strenger Improvisationen war. Und der Reiz daran, mit dem halb swingenden Schlagzeug die Rhythmen des Thomaskantors zuzuklappern, tendiert gen Null. Für manche Festivalveranstalter mag es attraktiv sein, das Cross-over zwischen Barock und Gegenwart zu suchen – aber warum so simpel? Als das Jacques Loussier Trio 1959/60 mit "Play Bach" Furore machte, war dies Bestandteil einer Debatte, die Gemeinsamkeiten zwischen "Klassik" und dem damals noch von der Bevölkerungsmehrheit als ungeschlachte Negermusik verpönten Jazz herauszustellen versuchte. Heute ist der Jazz als Kunstmusik anerkannt – warum müssen dann vier Musiker unter das Niveau von Jacques Loussier zurückschreiten? Wer heute eine swingende Bachbearbeitung anbieten möchte, deren intellektuelles Niveau oberhalb des Niveaus der Klassikbearbeitungen von Rondo Veneziano liegt, muss schon etwas mehr Fähigkeiten mitbringen als Noten zu lesen, Themen herauszudestillieren und diese mal näher, mal ferner an Bachs Kompositionen neu zu arrangieren. Das Bach Jazz Quartet wird vielleicht mit der Masche eine Zeit lang Geld verdienen – es sei ihnen zu gönnen. Aber musikalisch ist der "Bach Jazz" den Bach runter. Der Qualitätsunterschied ist halt doch zu groß.

Werner Stiefele, 26.09.2009


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