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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



François Couperin

Pièces de clavecin

Frédérick Haas

Alpha/Note 1 ALP136
(158 Min., 8/2007) 2 CDs



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Jean-Philippe Rameau

Pièces de clavecin

Céline Frisch

Alpha/Note 1 ALP134
(77 Min., 12/2007) 1 CD



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Zwei nahezu zeitgleich gebaute Cembali aus der Werkstatt des deutschen Wahlfranzosen Jean-Henry Hemsch bilden die eine Klammer zwischen zwei Neuaufnahmen mit französischer Cembalomusik. Zudem präsentieren zwei junge Könner ihres Fachs jeweils ausgewählte Pièces de clavecin von zwei Großmeistern. Frédérick Haas hat fünf der insgesamt 27 sog. "Ordres" ausgewählt, die François Couperin (1668-1733) 1713 bzw. 1717 komponiert hat. Und Céline Frisch widmet sich drei Suiten von Jean-Philippe Rameau (1683-1767). Obwohl diese von der Entstehung her in unmittelbarer Nachbarschaft zu den assoziativen Programmstücken von Couperin stehen, lernt man nun nicht nur zwei charaktervolle Seiten und Seelen der Clavecinistenkunst kennen. Wenngleich die beiden 1751 gebauten und unterschiedlich gestalteten Hemsch-Instrumente sich in nichts nachstehen, was Klangfrische und Farbreichtum angeht, versetzen die beiden Interpreten sie in einen jeweils ganz eigenen Zustand, was die Sinnlichkeit und Reflektion im französischen Barockzeitalter angeht.
Die fast vor kompliziertesten Verzierungsvorschriften überbordende Welt François Couperins misst Frédérick Haas mit prallem, diesseitigem Zugriff aus. Wobei es ihm zugleich gelingt, den musikalischen Formverlauf mit großen Bewegungslinien und beredten Phrasierungsbögen lust- und genussvoll darzustellen. Ganz anders fällt dagegen das Rameau-Bild von Céline Frisch aus. Selbst eine vollgriffige Courante kommt bei ihr nicht staunend-machend festlich daher, sondern besitzt jene Tiefe und Strenge, wie sie sich durch das gesamte Album zieht. Und selbst in den lautmalerischen Piècen wie bei der berühmten gackernden "Poule" schwingt trotz der allgegenwärtigen Spielfreude immer auch der Erkenntniswert mit, dass diese Musik erst ihre ganze Wirkung im dialektischen Zusammenspiel von Licht und Schatten erlangt. Dass Céline Frisch dies textgenau und dennoch aus einem Guss gelingt, macht daher diese Einspielung genauso wertvoll wie die ihres Kollegen.

Guido Fischer, 24.04.2009




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