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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Jean-Baptiste Wekerlin

La laitière de Trianon

Joan Rodgers, Yann Beuron, Jeff Cohen

Opera Rara/Note 1 ORR245
(55 Min., 11/2007) 1 CD

Man kann nicht behaupten, dass er sich nicht bemüht hätte. Aber Jean-Baptiste Wekerlin musste schon zu Lebzeiten das Schicksal vieler Kollegen teilen, die es lediglich zur Fußnote im Musikgeschichtsbuch schaffen sollten. Dabei standen die Vorzeichen für den gebürtigen Elsässer Wekerlin (1821-1910) eigentlich recht passabel. Nach Studien bei Halévy schaffte er es mit Teilen seiner rund 20 Salon-Operetten immerhin in den erlauchten Rossini-Kreis. So wie am 18. Dezember 1858, als Wekerlin die Ehre hatte, die überhaupt allererste Soiree in Rossinis Privatolymp zu eröffnen. Mit seinem Zwei-Personen-Stück "La Laitière de Trianon". Und gemäß der vergnüglichen Salonsitten ließ sich Wekerlin vom Librettisten Galoppe d´Onquaire ein unterhaltsames Bäumchen-Wechsel-Dich-Spielchen schreiben, bei dem man sich sogar noch in die genügsamen Zeiten von Ludwig XVI., ins weit vorrevolutionäre Versailles aufmachen konnte.
Ein Marquis liebt auf Umwegen eine Komtesse und umgekehrt – das ist im Grunde der Stoff, aus dem viele leichtgewichtige Schmonzetten gemacht werden. Und Wekerlin, der sich hauptberuflich wenigstens einen Namen als Bibliothekar und eifriger Sammler von französischen Volksliedern machen konnte, war zwar nicht unbedingt ein naturbegabter Melodienerfinder. Aber so manche Herrlichkeit ist ihm dann doch eingefallen. Wie beispielsweise die so elegante wie sentimental wunderschöne Arie des Marquis "Prêt à sortir de Lunéville", die allein schon die Weltersteinspielung von "La Laitière de Trianon" rechtfertigt. Aber auch sonst kommt man hier voll auf seine Kosten, da der unaufgeregt an Jacques Offenbach angelehnte Ton von zwei Sängern eingefangen wird, die sich auf solche musikalischen Charakterisierungskünste schon immer bestens verstanden haben.

Guido Fischer, 04.04.2009


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