home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5

Gilfema + 2

Gilfema, Anat Cohen, John Ellis

Obliqsound/Rough Trade 59651202
(52 Min., 2/2008) 1 CD

Wer in den vergangenen Jahren mal ein Konzert von Herbie Hancock besuchte, wird ihn und seine erstaunliche Improvisationskunst kennen: den aus Benin stammenden Gitarristen Lionel Loueke. Das sei nur jenen gesagt, die mit dem Gruppennamen "Gilfema" nichts anfangen können. Es handelt sich dabei nämlich um Louekes Leib- und Magen-Band, die der Afrikaner mit seinen einstigen Studienkollegen, dem ungarischen Schlagzeuger Ferenc Nemeth und dem in Schweden aufgewachsenen italienischen Bassisten Massimo Biolcati, gleichberechtigt betreibt. Bei seiner zweiten Aufnahme ist aus dem Trio ein um zwei Klarinettisten ungewöhnlich erweitertes Quintett geworden. Genauer betrachtet verhält es sich allerdings so, dass die Bläser in erster Linie unterstützend eingreifen. Während John Ellis mit seiner Bassklarinette das starke Rhythmusfundament von Gilfema bereichert, ermöglicht Anat Cohens Klarinette reizvolle melodische Zusatzlinien.
Wie wunderbar das klingen kann, zeigt Louekes Komposition "Twins". Kontrapunktisch verwebt sich da Gesang, Gitarre und Gebläse zu einem fröhlichen Hymnus, der an den späten Joe Zawinul erinnert. Als ähnlich gelungen muss man auch Nemeths "Question of Perspective", in dem ein Bassklarinetten-Groove prächtig mit Louekes absichtslos gesummtem Gesang korrespondiert, sowie Biolcatis osteuropäisch anmutendes "Salomé" bezeichnen. Es sei gestanden: Nicht alle weiteren Stücke überzeugen restlos; zuweilen besteht ernste Verwechslungsgefahr. Aber wenn Lionel Loueke zu einem seiner irren Soli wie in "Cove" oder "Master of the Obvious" ansetzt, dann ist das zuverlässig immer mehr als nur eine Entschädigung.

Josef Engels, 06.12.2008


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top