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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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E. T. A. Hoffmann

Harfenquintett AV 24, Klaviersonaten A-Dur AV 22 & F-Dur AV 27, Grand Trio E-Dur AV 52

Masumi Nagasawa, Beni Araki, Hoffmeister Quartet, Trio Margaux

Hänssler Profil/Naxos PH07063
(69 Min., 2/2007, 11/2007) 1 CD

Lohnt es sich, neben dem Schriftsteller auch den Komponisten E. T. A. Hoffmann kennenzulernen? Es scheint, als sei diese Frage positiv entschieden – denn längst hat der Wettlauf um den Rang von Referenzaufnahmen eingesetzt. So legt sich die vorliegende Einspielung von Hoffmanns wichtigsten Kammermusikwerken (dem Harfenquintett und dem Grand Trio) mit der bei cpo erschienenen Aufnahme beider Werke durch das Parisii Quartett sowie das Beethoven Trio Ravensburg an. Welcher der beiden Produktionen die Palme gebührt, wird entscheidend von der Einstellung des Hörers zu historischen Instrumenten anhängen: Sie sind das klare Plus der vorliegenden Produktion.
Die cpo-Aufnahme ist zwar im Vergleich noch einen Hauch frischer, ihr rhythmischer Zugriff beherzter und ihre Intonation nicht nur sauber, sondern lupenrein. Doch mit den reichen Klangfarben, die sich bei der Hänssler-Produktion aus den Klängen der historischen Instrumente ergeben, kann sie nicht mithalten: Insbesondere dem Harfenquintett verleiht die Mischung aus dem fragileren Klang der Streicher und dem vielfarbig verschatteten Klang der historischen Einfachpedalharfe einen hoffmannesken Touch. Die nur hier eingespielten beiden Klaviersonaten sind experimentelle Frühwerke, die im Gegensatz zu Quintett und Trio auch Momente des Leerlaufs kennen, insgesamt aber ebenfalls einen reizvollen eigenen Ton zwischen Mozartimitationen, Verbeugungen vor Bach sowie Anklängen an Beethoven finden und darin eine Seelenverwandtschaft zu Frühromantikern wie Dussek oder Prinz Louis Ferdinand von Preußen erkennen lassen. Und auch sie wirken auf dem historisch älteren Instrument „moderner“ als sie es auf dem modernen Flügel täten: Denn es ist die verletzliche Morbidität des Hammerklavierklangs, die sie romantisch wirken lässt.

Carsten Niemann, 08.11.2008


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