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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Claude Debussy, Maurice Ravel

Orchesterwerke

Münchner Philharmoniker, Sergiu Celibidache

EuroArts/Naxos 3077968
(5/1994)

Als die EMI nach dem Tode Sergiu Celibidaches die Mitschnitte seiner Münchner Konzerte auf CD veröffentlichte, war die Enttäuschung groß: Von der Magie der Langsamkeit, der Aura des Klangs, die im Saal spürbar waren, wenn Celi Bruckner oder Debussy dirigierte, teilte sich auf der Tonkonserve nichts mit. Anders dagegen auf DVD: Der Mitschnitt des Gastspiels in der Kölner Philharmonie mit Celi-Lieblingsstücken von Debussy und Ravel lässt die Faszinationskraft des Live-Erlebnisses zumindest erahnen. Stücke wie Debussys "Prelude à l’apres-midi d’un faune" sind von einer so starken poetischen Atmosphäre erfüllt, dass man gar nicht merkt, wie viel langsamer als üblich das Tempo eigentlich ist. Jeder Bläsereinsatz in Ravels "Rhapsodie Espagnole" ist wie das Aufbrechen einer Blütenknospe in der stehenden, schwülen Nachtluft, ein Augenblick der Schönheit, den man am liebsten selbst so lange festhalten möchte wie möglich. Daran, dass die Musik Debussys und Ravels hier wie eine einzige zelebrierte Hymne auf die Schönheit des Lebens klingt, hat allerdings auch die umwerfende Gesichts-Choreografie des Maestro ihren Anteil: Zu sehen, wie Celi manchmal allein mit seinen blitzenden, schelmischen Augen dirigiert, wärmt einfach das Herz. An die Grenzen kommt das Nacherleben allein beim "Bolero", dessen extreme dynamische Steigerung auf DVD zwangsläufig komprimiert ist. Aber vielleicht ganz gut, dass sich nicht alles für die Ewigkeit konservieren lässt.

Jörg Königsdorf, 26.04.2008


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