home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
Hans Werner Henze

Boulevard Solitude

Laura Aikin, Pär Lindskog, Orchester des Liceu Barcelona, Zoltán Peskó

EuroArts/Naxos 2056358
(102 Min., 3/2007) 1 DVD

Unter den großen Opernhäusern Europas ist das Liceu in Barcelona vermutlich das geschäftstüchtigste. Statt selbst zu produzieren, kaufen sich die Katalanen lieber bewährte Produktionen anderer Theater ein und vermarkten sie anschließend auch noch auf DVD – das schnörkelige Liceu-L prangt inzwischen beispielsweise auf Konwitschnys "Lohengrin" und auf Olivier Tambosis weltweit herumgereichter "Jenufa". Das Aufwärmen etliche Jahre nach der Premiere tut den Produktionen allerdings nicht immer besonders gut, und auch Hans Werner Henzes Anfang der 50er Jahre entstandene Manon-Version "Boulevard Solitude" wirkt auf der Liceu-DVD nicht so überzeugend wie offenbar sechs Jahre zuvor an Covent Garden. Was weniger an Nikolaus Lehnhoffs handwerklich souveräner, überwiegend realistisch erzählender Inszenierung liegt: Die Bahnhofshalle, die Lehnhoff als Leitmotiv seiner Inszenierung nutzt, funktioniert gut als Ort für die einander beständig verfehlenden Sehnsüchte der Menschen – ein Wartesaal enttäuschter Hoffnungen. Problematisch ist dagegen vor allem die Besetzung der Hauptrollen. Von der Londoner Premiere ist nur noch Pär Lindskog als armer Student Armand dabei, der zwar den frustrierten Liebenden gegen Ende glaubwürdig darstellen kann, jedoch nur über wenig jugendlichen Schmelz verfügt. Auch der Amerikanerin Laura Aikin nimmt man das kokette Mädel Manon nicht recht ab – in ihren engen Fifties-Corsagen wirkt Aikin eher wie eine Puffmutter und setzt ihren kräftigen Sopran allzu gradlinig ein.

Jörg Königsdorf, 17.11.2007


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top