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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Diverse

Mats Ek - Appartement

Fleshquartet, Ballett der Pariser Oper

TDK/Naxos DV-BLAP
(65 Min.) 1 DVD

Den Staubsaugertanz für die "Soldaten des Alltags" wollte Mats Ek schon lange einmal auf die Bühne stellen, für die Frauen, "die mit dem Scheiß kämpfen, der uns umgibt". In diesem Ballett bot sich die Gelegenheit. Im "Appartement", das die Isolation des Menschen in seiner Wohnung zum Thema hat, werden Alltagsgegenstände aus ihrem Zusammenhang isoliert auf die Bühne gestellt: ein Bidet, ein Sessel, ein Herd, ein Teppich. Die "Magie", die sie dabei in den Augen des Choreografen entfalten, haben ihn zu seinen Ideen inspiriert. Ek bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Komik und Schock.
Der 1945 in Malmö geborene Mats Ek kommt vom Theater (war Assistent von Ingmar Bergman) und vom Ballett (seine Mutter Birgit Cullberg hatte eine eigene Tanzkompanie). Er kennt die Stärken seiner Tänzer aus der gemeinsamen Arbeit am Ballettklassiker "Giselle" an der Pariser Oper sehr genau. Seine Choreografie ist wie eine Skizze, die die Darsteller ausfüllen. Sie sind herausgefordert, ihre Grenzen zu überschreiten. Ek interessiert, wie sich die Personen aufeinander einlassen, einander kontrastieren. Er fordert: "Tragt euch nicht wie Möbelstücke umher, bezieht euch aufeinander!" Aus der Verlängerung der Bewegungen wachsen die Kernstrukturen seiner Choreografie. Und auch wenn er die Formen des klassischen Ballettes zugrunde legt, setzt er als Maßstab: "Eine Bewegung muss wahr sein, nicht einfach hübsch."
Die Musik des schwedischen Flesh Quartettes (Streichquartett plus Drummer plus computergestützter Sampler) bewegt sich zwischen Walzer, Riverdance und Górecki, zwischen Rock und Jazz und zeigt in ihren nachschöpferischen "Fusions" gerade so viel Präsenz, dass die Tänzer ihren Impuls nutzen. Über die Statements des schwedischen Choreografen und einiger Tänzer im so genannten Bonus-Track kann auch der ungeübte Zuschauer lernen, Tanz anders zu sehen und die psychologische Seite der Thematik intensiver wahrzunehmen.

Margarete Zander, 01.09.2007


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