Neben der Opulenz so vieler postmoderner Werke der letzten Jahre wirkt die Musik des in Österrreich lebenden Beat Furrer provozierend asketisch. Die Porträt-CD des abenteuerlustigen Kairos-Labels präsentiert Werke aus den Jahren 1984 bis 1998, die eine konsequente Weiterentwicklung dieses Komponisten deutlich machen.
Klingen die frühen "Poemas" nach einem Gedicht Pablo Nerudas noch relativ wenig individuell, eher den gebräuchlichen Mustern Neuer Musik westeuropäischer Prägung folgend, so zeigt sich in den anderen Werken eine starke Persönlichkeit, die sich billigen Wirkungen verweigert, gleichwohl abseits des avantgardistischen Hauptstroms steht. Besonders "Nuun", ein Stück für zwei Klaviere und Ensemble, fasziniert in seiner schlüssigen Dramaturgie von monochromer Dichte hin zu immer sparsamerer Gestik, bis das Werk in äußerster Kargheit endet. Das Klangforum Wien unterstreicht in seinen hingebungsvollen Interpretationen seinen führenden Rang unter den Ensembles für zeitgenössische Musik.

Thomas Schulz, 01.09.2007

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