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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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George Enescu

The Three Piano Suites

Luiza Borac

Avie AV0013
(79 Min., 3/2003) 1 CD

Pianist, Geiger, Dirigent und Komponist war der Rumäne George Enescu (1881-1955), und all seine künstlerischen Tätigkeiten soll er auf allerhöchstem Niveau ausgeübt haben; der Beihefttext dieser CD berichtet wahre Wunder über diesen Mann, überliefert durch Zeitgenossen. Mit der Frage, warum Enescu es dennoch nicht zu großem Ruhm gebracht hat, sondern eher eine Randfigur blieb, die man vor allem dem Namen nach kennt, beschäftigt sich Pascal Bentoiu, der für die neue MGG einen Artikel über ihn verfasste. Seine Vermutung: Allzu komplex und schwer greifbar sei Enescus Musik auf allen Ebenen. Das trifft für die auf dieser CD versammelten drei Klaviersuiten nur bedingt zu, nämlich für das letzte dieser Werke, entstanden 1913-16, und hier wohl auch eher für den ausübenden Künstler: Während das Klangergebnis zwar ein sehr vielschichtiges, aber doch auch ein für den etwas geübten Hörer sehr reizvolles und gefälliges ist, muss sich der Pianist mit einer gewaltigen Zahl von Vortragsbezeichnungen plagen und dazu eine vertrackte polyrhythmische Struktur umsetzen, die mittels exaktester Determination letztendlich zu einer nonchalanten, bisweilen wie frei improvisiert klingenden Interpretation führt.
Luiza Borac erledigt diese schwierige Aufgabe mit großer Eleganz auf der Basis technischer Vollkommenheit; ihr Spiel lässt keinen Zweifel daran, dass sie den musikalischen Satz gründlichst durchdrungen hat, und auch an präzisester Klangvorstellung mangelt es ihr in keinem Augenblick. Gerne hört man von ihr auch die 1. Suite von 1897 im "Alten Stil" bzw. dem, was man sich damals darunter vorstellte, und die wunderschöne zweite Suite (1901/03), deren opulente Klangsinnlichkeit Enescus glückliche Paris-Erfahrungen jener Zeit widerspiegelt. Wer Klaviermusik liebt, der muss diese Stücke kennen lernen, und Luiza Boracs brillante Interpretation ist ein äußerst willkommener Anlass dafür.

Michael Wersin, 01.09.2007


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