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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Arthur Sullivan

Irische Sinfonie, Ouvertüre "In Memoriam", Suite aus "Der Sturm"

BBC Symphony Orchestra, Richard Hickox

Chandos/Koch 9859
(75 Min., 4/2000) 1 CD

Eine Aufgabe, die sich in Wien mehrere Herren teilten, von Strauß bis Lehár, erfüllte in England einer allein: Die "nationale Operette" zu schaffen. Arthur Sullivan hieß der Einzeltäter, und Werke wie "H. M. S. Pinafore", "The Pirates of Penzance" oder "The Mikado" sind Genre-Höhepunkte, hierzulande allerdings kaum bekannt, da schwer einzudeutschen (funkelnd wortspielerische Texte von William Schwenck Gilbert!).
Dass Sullivan nicht nur auf einen Knopf seiner Operetten-Drehorgel gedrückt hat, und besagte Meisterwerke sprangen 'raus, demonstriert diese CD - der Mann war auch ein ganz normaler Komponist, der am Konservatorium zu Leipzig studiert hat und ganz gerne ein britischer Mendelssohn geworden wäre. An den Gründungsdirektor des Leipziger Konservatoriums gemahnen denn auch diese "ernsten" Sullivan-Werke sehr stark: die Schauspielmusik zu Shakespeares "Der Sturm" natürlich an Mendelssohns "Sommernachtstraum", und die "Irische Sinfonie" reiht sich fast neben die "Schottische" und "Italienische".
Melodiös und leichtherzig hier wie dort, entsprechend elegant gespielt von dem BBC-Orchester aus Manchester unter Hickox' kundiger Leitung. Besonders edel klingt das Elf-Minuten-Stück "In Memoriam", eine Ouvertüre in C-Dur, komponiert nach dem plötzlichen Tod des Vaters, aber nicht als Lamento, sondern als lebensprühende Affirmation und Erinnerung, mit heiklen Unisono-Passagen der Streicher. Mendelssohn ist auch hier Vorbild, aber nicht kopiertes Original - Sullivan findet eine eigene Stimme, eine, die tatsächlich schon Vorechos seiner Operettensprache birgt.

Thomas Rübenacker, 01.09.2007


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