Erneut eine beeindruckende Talentprobe des erst achtundzwanzigjährigen Bassisten. Wieder eklektisch im Konzept, klingt diese CD eigenständiger als die letzte Eigenproduktion "A Family Affair" von 1998. McBride, der "Sci-Fi" als eine "Akustik-Fusion-Platte" bezeichnet, bleibt vorwiegend beim akustischen Bass, auf dem er selbst Jaco Pastorius’ halsbrecherisches "Havona" intoniert. Stanley Clarkes "Butterfly Dreams" ertönt auf dem gestrichenen Bass. "Via Mwandishi" ist eine Verbeugung vor Herbie Hancocks Jazzrock-Periode Anfang der siebziger Jahre; Hancock ist auf zwei anderen Titeln auch mit von der Partie. Daneben geben sich Dianne Reeves, James Carter, Toots Thielemans und David Gilmore als Gäste die Ehre.
Völlig neu besetzt zeigt sich McBrides Band mit dem Saxofonisten Ron Blake, dessen Sopran-Ton zunächst gewöhnungsbedürftig erscheint, dem Pianisten Shedrick Mitchell und dem großartigen Schlagzeuger Rodney Green. Eine erstaunlich homogen klingende und schlagkräftige Truppe, die souverän zwischen Postbop, Fusion, Funk und Free changiert. Überzeugende Coverversionen (etwa von Steely Dans "Aja" und Stings "Walking On The Moon") und starke Eigenkompositionen ergänzen sich. Auch wenn die Inspiration für diese CD aus der Rückbesinnung auf den Fusion-Jazz der siebziger Jahre gewonnen wurde, ist ihre Musikalität doch zukunftsweisend.
Jürgen Schwab, 01.09.2007
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