Till Brönner ist ein großartiger Trompeter. Doch das reicht ihm nicht - und das ist sein größtes Problem. Denn auf Teufel komm raus sucht der 1971 geborene Berliner nach Möglichkeiten, jung, aktuell, trendy zu wirken. Deshalb lässt er in den ersten Titeln seines Tributs an den legendären Trompeter und Sänger Chet Baker Rhythmusmaschinen tuckern, und stellenweise verfremdet er außerdem noch seinen Gesang mit Effekten. Das allerdings mündet nicht in moderne Nummern, sondern in einer oft altbackenen, zudem albernen Pseudo-Modernisierung großer Jazznummern aus Chet Bakers Repertoire. Brönners eigenes „Have You Met Chet“ wirkt zudem wie ein Abklatsch des guten, alten „Raindrops Keep Falling On My Head“ in einer durch Synthesizer an Stelle von Streichern stark abgespeckten Las-Vegas-Orchestrierung.
Zwischendurch zeigt er in konventionellen Versionen von „She Was Too Good To Me“, „When I Fall In Love“, „My Funny Valentine“ und „Not Like This“, welchen Scharm seine Stimme und sein Trompete tatsächlich ausstrahlen können. Schade, dass Till Brönner sein Talent bei den meisten Nummern so billig verschleudert.

Werner Stiefele, 01.09.2007

---

Diese CD können Sie kaufen bei:

---

---

Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.

---