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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Gershwin: Rhapsody In Blue, Cuban Overture u.a.

Georges Rabol, Jazzogène Orchestra

Opus 111/Harmonia Mundi OPS 30342
(65 Min., 6/1992) 1 CD

"Jazzogène Orchestra" nennt sich das Ensemble, mit dem der Pianist Georges Rabol Gershwins populäre Rhapsody und dessen seltener gehörte Cuban Overture eingespielt hat. Der Name verweist darauf, dass es sich dabei nicht um ein philharmonisches Orchester, sondern um eine um vier Geiger erweiterte große Jazz-Big-Band handelt, um einen Klangkörper jener Besetzung also, für die die Rhapsody in Auftrag gegebenen worden war, nämlich das Paul Whiteman Orchestra.
Der damals, 1924, im Instrumentieren noch unerfahrene Gershwin hatte eine Fassung für zwei Klaviere abgeliefert, aus denen Ferde Grofé, der Pianist des Whiteman Orchstras, drei verschiedene Arrangements entwickelte, darunter die allgemein bekannt gewordene Version für Klavier und großes Orchester und eine wenig gespielte Version für Klavier und Jazz-Big-Band. Letztere kommt hier zur Aufführung.
Das allein schon rechtfertigt diese Produktion, denn endlich verstellt kein hollywoodesker Bombast das rhapsodische Fabulieren, das so durchaus als ein sich klar entwickelnder Ideenfluss wahrgenommen werden kann. Rabols Interpretation, die selbst im Par-force-Ritt immer noch mit rhythmischer Stringenz auf die nüchterne Bewegungslinie verweist, dient ganz diesem Ansatz. Die kubanische Ouvertüre hat Rabol selber für das Ensemble arrangiert, und es ist ihm dabei ein Klang gelungen, der an Bernsteins lateinamerikanische Nummern in der "West Side Story" erinnert.
In Gershwins drei Präludien für Soloklavier und der von Georges Rabol selber eingerichteten Suite für Soloklavier mit Themen aus "Porgy and Bess" erweist sich Rabol als ein begeisterter, aber eben nicht verstörend schwelgerischer Sachwalter von Gershwins Musik. Gerade bei der "Porgy-and-Bess-Suite" wird dies besonders deutlich. Sie gibt sich ganz improvisatorisch, aber sie tut dies durchaus im Sinne klassischer Virtuosität ohne jazzende Anbiederung, aber auch ohne jenes Klanggeklingel, das etwa im Notentext der Fassung für zwei Klaviere der "Rhapsody In Blue" steht. Doch keine Bange, auch für Gershwin-Fans der alten Schule klingt es auf dieser CD noch hinreißend genug.

Thomas Fitterling, 01.09.2007


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