Die Kritiker des amerikanischen Magazins "Down Beat" kürten ihn zum besten Jazzgitarristen des Jahres 1999: Russell Malone, der bisher vor allem als Sideman von Jimmy Smith, Harry Connick, Jr. und Diana Krall auf sich aufmerksam gemacht hat. Mit seinem Verve-Debüt will Malone endlich aus dem Schatten dieser Jazz-Bekannheiten treten. Dazu hat er diesmal keine All-Star-Besetzung, sondern seine reguläre Tourband um sich geschart, mit der er eine Konzert-erprobte Mischung aus Jazz-Standards, Pop-Songs und Eigenkompositionen interpretiert. In dieser vertrauten Umgebung spielt Malone befreit auf und zeigt spektakuläre Fassetten seines Spiels. Sein ungestümes Temperament macht sich in Cole Porters "Get Out Of Town" in bizarr verwinkelten Linien und virtuosen Läufen Luft.
Obwohl eindeutig der Tradition des Hardbop-Hauptstroms und seiner popmusikalischen Ausläufer verpflichtet, verfügt Malone über einen eigenen Ton und eine eigene Phrasierung. Melodische Passagen mit Nähe zum Rhythm-and-Blues kontrastieren oft unvermittelt mit kantiger Linienführung, die noch etwas gewollt spektakulär und konstruiert wirkt und sich gelegentlich mit den Piano-Harmonien reibt. Weil er schöne Songs und gute Texte mag, singt Malone Im letzten Track mit rauchig-warmer Stimme die Irving-Berling-Ballade "Be Careful, It’s My Heart" - im Pressetext beteuert er allerdings, dass er sich selbst nicht als Sänger sieht. Wenn er sich da mal nicht täuscht ...

Jürgen Schwab, 01.09.2007

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