Schon mit dem Quartett-Album “Dream Of The Elders” schuf Dave Holland mit seiner transparent agierenden working band ein poetisches Opus, nicht zuletzt dank Steve Nelson, dessen filigranes Vibrafon die Kollegen frei atmen ließ. Als idealer Konterpart für den sensiblen englischen “Tieftöner” wirkt der einfallsreiche Nelson mit seinen zart gewirkten, schattierungsreichen Klanggeweben auch auf “Points Of View”, einem Album, das sogar im sanften Glanz einer noch lichteren, lyrischen Gestimmtheit erstrahlt.
Mit dem Posaunisten Robin Eubanks, dem Saxofonisten Steve Wilson und dem Drummer Billy Kilson, allesamt Klangsensibilisten, entstand ein facettenreiches Album, bei dem sowohl eine Verbeugung vor Hollands einstigem Vorbild Ray Brown sowie vor seinem Spielgefährten Herbie Hancock, eine leicht orientalisierende Beduinen-Impression und lateinamerikanisches Kolorit ihren Platz finden. Für ruhevolles Entfalten lässt man sich Zeit, für Zwischentöne Raum, und nichts wird uns mit überfallhaftem Imponiergehabe aufgedrängt. Hollands Musik ist reif und getrost.
Marcus A. Woelfle, 01.09.2007
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.