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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Introducing

Robin McKelle

O + Music OP124 HM 87
(40 Min., 2006) 1 CD

Das 20. Jahrhundert gilt gemeinhin als das Jahrhundert des Jazz, geprägt von Sensationen und bekenntnishaften Statements. Im jungen Jahrhundert hingegen hält man nicht viel von stilistischen Grabenkämpfen, ungestraft darf man auch auf quasi historische Disziplinen zurückgreifen. Besonders populär ist momentan die Swingmusik der 1940er Jahre, ein Stück heiler (amerikanischer) Welt, in der alle gut gekleidet waren und die Big Band für eine perfekte Mischung aus Ordnung und Mitwippen stand. Die Stimme der jungen Amerikanerin Robin McKelle ist wie gemacht für die Hits dieser Ära, die sie auf ihrem Debütalbum versammelt. Das merkt man schon bei Johnny Mercers Opener "Something's Gotta Give", in dem sie ihr bewegliches, leicht rauchig klingendes Organ auf beeindruckende Weise vorstellt. In puncto Vibrato und Attacke erinnert es bisweilen sogar an das der großen Ella Fitzgerald – Gott sei Dank entsteht aber zu keiner Zeit der Eindruck eines Kopieversuches. Dazu hat McKelle selbst viel zu viel an Stimme und Gefühl für diese Musik zu bieten. Schon im zweiten Titel lässt sie uns die putzigen Andrew Sisters vergessen und rückt mit einem lasziven Salsa den Klassiker "Bei mir bist du schön" in ein neues, schummriges Licht. Eingebettet in satten, traditionell arrangierten Big Band-Sound meistert sie auch die obligatorischen Balladen des Genres wie etwa "Come Rain or Come Shine" mit der gebotenen Raffinesse und Reife. Robin McKelle stellt sich mit dieser rundum gelungenen Scheibe nicht nur der aktuellen Konkurrenz zahlreicher junger Fachkolleginnen, sondern auch dem schier übermächtigen Erbe des vergangenen Jahrhunderts. Dass ihr dies auf so überzeugende und herausragende Weise gelingt, will etwas heißen.

Tilman Stamer, 01.09.2007


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