Ein echter Gewinn für die überschaubare Riege der männlichen Vokalisten ist der erst kürzlich zum Mikro konvertierte Pianist Loston Harris - deshalb singt er nur auf vier der neun Titel: Es sind leider auch die einzigen, auf denen der Tenorist Mark Shim in der vollmundigen Art des “Pink-Panther”-Themas zum Zuge kommt. Jedoch tun Clarence Penn und David Grossman an Schlagzeug und Baß in althergebracht dienender Manier das Ihrige, um den Pianisten in ein günstiges Licht zu setzen. Erroll Garners Blockakkorde und seine durchtriebene Art, hinter dem Beat hinterherzuhinken, haben ebenso Spuren in Harris’ Spiel hinterlassen wie Ahmad Jamals Sparsamkeit und Oscar Petersons feierliche Steigerungen. Harris’ konservative Repertoireauswahl schließlich läßt keinen Zweifel daran, daß seine stilistischen Vorlieben mehr in der Swing-Ära als im Zeitalter von Techno und Hip-Hop angesiedelt sind.
Mátyás Kiss, 01.05.1998
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