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N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Round About Roma

Stefano di Battista

Blue Note/Capitol 4 24072 2
(55 Min., 6/2002) 1 CD

Wen soll man mehr loben? Den Arrangeur oder den Solisten? Oder beide, zumal das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit angenehm anzuhörende Unterhaltungsmusik ist? Der Saxofonist Stefano di Battista gesteht, er sei völlig überrascht gewesen, als er hörte, wie Vince Mendoza seine Stücke arrangiert hatte. "Ich dachte, ich sei im falschen Studio. Aber es war das richtige, und sie spielten meine Musik", sagt er.
Vince Mendoza, der bedeutendste Aufsteiger in der internationalen Arrangeurszene, hat fünf Titel des Italieners für Sinfonieorchester und Jazzquartett eingerichtet, dazu noch Nino Rotas "Romeo & Juliet" neu gefasst und zudem mit "Amoroso" und "Arabesque" zwei eigene Werke beigesteuert. In allen acht Titeln bläst Stefano di Battista mit festem, manchmal leicht klagendem Ton auf Sopran- und Altsaxofon. Er verfügt über immenses melodisches Gespür, und so schwingen sich seine Kantilenen manchmal weit und unabhängig über die begleitenden Ensembles empor.
Das begleitende Jazztrio, bestehend aus dem Pianisten Eric Legini, dem Bassisten Rosario Bonaccorso und dem Schlagzeuger André Cecarrelli, konzentriert sich sowohl in den Orchester- als auch in den Combopassagen auf Hintergrundarbeit. Und auch der fünfzigköpfigen Formation, eine Auskopplung aus dem Klangkörper von Radio France, billigt Vince Mendoza nur ausnahmsweise mehr als untermalende Begleitung oder kurze Einwürfe zu.
Stefano di Battista spricht von einer Begegnung von Jazz und klassischer Musik, doch das ist zu hoch gegriffen. Zeitgenössische E-Komponisten gehen differenzierter als er mit einem Orchester um. Andererseits hebt sich die Arbeit von Vince Mendoza durchaus positiv und angenehm von vergleichbaren anderen Co-Produktionen von Jazzmusikern oder Entertainern mit "klassichen" Formationen ab. Dank der Vielfalt der von Vince Mendoza eingesetzten Figuren und der wechselnden Färberungen zählt "Round About Roma" zu den wenigen Werken im Unterhaltungssektor, in denen der Arrangeur zumindest über längere Passagen mehr leistet, als die Möglichkeiten eines Orchester auf keyboard-ähnliche Klangflächen zu reduzieren.

Werner Stiefele, 01.09.2007


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