Den Bandnamen "Reeds And Deeds" haben die Tenorsaxofonisten Eric Alexander und Grant Stewart von einem Album von Roland "Raahsan" Kirk entlehnt. Miles Davis nannte eins seiner Alben "Cookin‘" – und genau in diesem Spannungsfeld bewegen sich die zwei plus ihre Rhythmusgruppe. "So In Love" kocht vehement im Stil der späten 50er Jahre, und das von Charlie Parker komponierte "Passport" lässt etwas von der Nervosität der frühen Bebopjahre spüren. "Never Let Me Go" und "Trouble Is A Man" sind schöne, dunkle Balladen. "Who Can I Turn To" und "She" bewegen sich im swingenden Mainstream, und "Black Orpheus" ist eine vor Spielfreude überbordende Latinnummer. Mit "Hittin‘ The Jug" begeben sie sich in erdige Bluesgefilde – eine stilgetreue Hommage an den Ahnvater aller Honker, Gene Ammons. Diese Traditionsbezüge füllt das Quintett jedoch mit so viel Eigenem, dass sie nie in die Ecke des puren Reproduzierens oder Historisierens abrutschen. Ihre Interpretationen klingen frisch und unverbraucht. Sie spielen den Mainstream der Gegenwart. Eine feine Sache.
Werner Stiefele, 15.02.2007
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