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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Heinrich Ignaz Franz Biber, Anton Huberty, Johann Caspar Ganspeck u.a.

Viola d’amore

Marianne Rônez, Ludwig Hampe, Monika Mauch, Affetti Musicali

Winter&Winter/Edel 910 0962WIN
(52 Min., 10/2002, 11/2002) 1 CD

Die Viola d’amore als Verführungsinstrument des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts ist in Vergessenheit geraten, und damit verschwand auch ihr silbriger Ton, der, Leopold Mozarts nach, "sonderheitlich bey der Abendstille recht lieblich klinget". Er verdankte sich dem Umstand, dass neben den Saiten des Instruments weitere Resonanz- bzw. Sympathiesaiten, wie sie auch genannt wurden, mittönten. Mit dem Verschwinden von Instrument und Klang ging auch das Wissen über die Literatur für Viola d’amore verloren, die sogar in ihrer Gestalt ganz der Liebe verpflichtet war: Mit dem charakteristischen Kopf des Amor als Abschluss des Griffbretts. Insofern ist diese Einspielung eine dreifache (Wieder-) Entdeckung - von Instrument, Klang und Musik. Bis auf Heinrich Ignaz Franz Bibers virtuosenfunkensprühende siebensätzige Partita für zwei sechssaitige Violen d’amore erscheinen alle Stücke erstmals auf CD.
Ob die musikalische Welt allerdings viel verpasst hat, indem sie bislang keine Kenntnis vom Oeuvre Anton Hubertys, Johann Caspar Ganspecks, Wilhelm Ganspecks oder des aus Bologna stammenden Geistlichen, späteren Opernkomponisten und Viola d’amore-Spieler Attilio Ariosti hatte, ist auch nach dieser knappen Stunde dahinplätschernder Barockmusik nicht ausgemacht. Noch lange vor ihrem Ende haben sich die Unterschiede zwischen den Kompositionen verwischt. Was bleibt, ist der eigenartig dumpfe Klang der gesamten Aufnahme, und darin das insgesamt doch eher grelle Zirpen der Streichinstrumente auf der einen und der matte Sopran Monika Mauchs auf der anderen Seite.

Andreas Obst, 01.09.2007


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