Naxos 8.553180
(63 Min., 9/1994) 1 CD
William Walton machte zwar in seiner Jugend als "enfant terrible" Furore, ein "Moderner" im eigentlichen Sinne war er jedoch nie. Seine Erste Sinfonie beispielsweise, für die er bei der Uraufführung gefeiert wurde, ähnelt viel eher Sibelius als Strawinsky oder Schönberg. Doch ist sie ein ungemein aufregendes Werk voll berstender Spannung, die bis zum Schluss nicht abreißt.
Es ist Paul Daniels Verdienst, diese Spannung kompromisslos herausgearbeitet zu haben. Die aufgerauhten Rhythmen knallen gnadenlos aufeinander, und der Schluss, ein Getöse mit Pauken und Trompeten, mit Donner und Doria, ist nicht, wie so oft, zum Normalmaß herunterdomestiziert. Daniel durchleuchtet die kompositorische Struktur meisterlich und bringt Mittelstimmen zum Klingen, die sonst meist im orchestralen Getümmel untergehen.
Leider steht die leicht topfige Akustik der Stadthalle in Leeds quer zu den Absichten des Dirigenten, und das Orchester ist gut, aber nicht überragend. Die Aufnahme mit Andrew Litton (Decca) hat nach wie vor Referenzcharakter, doch Paul Daniel weiß trotz der genannten Einschränkungen stärker zu überzeugen als manch prominenterer Interpret von Waltons sinfonischem Erstling.
Thomas Schulz, 01.09.2007
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