Arte Nova/BMG 74321 56359 2
(66 Min., 11/1997) 1 CD
Samuel Friedmanns vorzügliche Aufnahme der “Pathétique”-Sinfonie sowie einer “Dornröschen”-Suite, ebenfalls für Arte Nova, stellte ein sehr gutes Orchester vor, von dem ich noch keinen Ton gehört hatte: die Russischen Philharmoniker. (Moskau? St. Petersburg? Das Beiheft schweigt sich aus.) Jetzt bringt Friedmann Tschaikowskis Vierte sowie neun ordentlich geknackte Nüsse mit einem Ensemble heraus, das sich Tatarisches Sinfonieorchester nennt. Die sind zwar auch nicht schlecht, nur nicht ganz so gut wie die Russischen Philharmoniker.
Und wer offenbar auch einen weniger inspirierten Tag hatte, war Samuel Friedmann: Der erste Satz dieser nach der Sechsten “tragischsten” Tschaikowski-Sinfonie schleppt sich doch etwas träge dahin, dann wieder beiläufig, dann wieder befeuert, aber nie so konsistent, so sehr “eine Vision” wie die Sechste - auch die anderen Sätze und die “Nussknacker”-Suite nicht. Wohlbemerkt, den niedrigen Preis dieser Produktion adelt das Ergebnis allemal; aber die vorige Veröffentlichung ließ einfach mehr erwarten.
Thomas Rübenacker, 30.04.1998
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