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N° 1353
13. - 21.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Georg Philipp Telemann

Sonate h-Moll für Violine, Gambe und B. c., Konzert E-Dur für Violine, Viola da Gamba und B. c., Konzert A-Dur für Gambe, 2 Violinen und B. c., Suite D-Dur für Viola da Gamba, Streicher und B. c., Konzert G-Dur für Viola (da Gamba), Streicher und B. c.

Hille Perl, Freiburger Barockorchester, Petra Müllejans

Deutsche Harmonia Mundi, 82876850552
(71 Min., 3/2006) 1 CD

Eigentlich mochte Georg Philipp Telemann (1681-1767) Konzerte ja nicht besonders: Sie seien ihm "niehmals recht von Hertzen gegangen" behauptete er sogar einmal. Und auch was Hille Perl betrifft, wundert man sich ein wenig, plötzlich ausgerechnet eine CD mit dem Titel "Telemann - Concertos for Viola da Gamba" in Händen zu halten. Denn schließlich bringt man ihren technischen Perfektionismus nicht unbedingt mit einer Liebe zu ausgestellten "Schwürigkeiten und krummen Sprüngen" in Verbindung, die Telemann an vielen Solokonzerten so störten. Doch, so stellt man schnell fest, um eine Leistungsschau im Gewand des klassischen Solokonzerts geht es bei diesem Projekt auch gar nicht. Weshalb die CD auch nur ein einziges Solokonzert nach dem Muster Vivaldis enthält: das sanfte, von den Bratschern geborgte Violakonzert G-Dur. Bei den übrigen Werken aber handelt es sich um Originalwerke für Viola da Gamba, in denen Telemann das Soloinstrument ausdrücklich als Partner behandelt - und das auf vielfältigste Art und Weise: Von einer Ouvertürensuite, in der die Sologambe mehr Charakterdarstellerin als Alleinunterhalterin ist, bis hin zur Solosonate reicht das weite Spektrum. Dazwischen stehen, kammermusikalische Intimität und fast orchestrale Klangfülle verbindend, zwei Sonaten, bei denen ein bis zwei Soloviolinen zu Gambe und Continuo hinzutreten. Das Ergebnis ist ein Konzertieren, das in jeder Sekunde gemeinsame Kommunikation sein will: als gemeinsames Durchleben von Momenten perfekter Harmonie, in denen sich jeder Partner im Charakter treu bleiben kann. Wobei Hille Perl mit ihrem reinen, singenden und selbst in zarten Passagen magisch intensiven Ton durchaus im Herzen des Geschehens steht. In großen Bögen atmet mit ihr Petra Müllejans; mit ihrem pointiertem, klangfarbenreichen Geigenklang ist sie ihr als Solistin eine ebenso sensible Partnerin wie als Leiterin des Freiburger Barockorchesters. Und immer wieder verleiht Lee Santanas lustvoll-energiegeladen aus dem Basso continuo herausklingendes Lautenspiel dem Geschehen einen herausfordernd bocksbeinigen Unterton. Denn auch der Satyr gehört zur wahren Idylle.

Carsten Niemann, 01.09.2007


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