Wergo/SMD WER 6623-2
(63 Min., 5/1993, 6/1997) 1 CD
In ihrem nach innen gewandten Gestus weisen einige Werke des in Karlsruhe geborenen Wolfgang Rihms durchaus gewisse Ähnlichkeiten mit der Tonsprache einiger nordischer Komponisten wie Nordstrøm auf (siehe Rezension). Doch Rihms Introversion kann jederzeit in Aggression, gar Panik umschlagen. Rihms Musik gleicht einem fortwährenden Drahtseilakt zwischen den Extremen des Ausdrucks. Zudem wandelt sich seine Physiognomie von Werk zu Werk – äußerste Zerbrechlichkeit wie in "Antlitz" kann abgelöst werden von theatralischer, beinahe neoromantischer Gestik wie die in unmittelbarer zeitlicher Nachbarschaft dazu entstandene "Dritte Musik" für Violine und Orchester. "Kolchis" wiederum teilt den Titel mit einer Holzskulptur von Rihms Künstlerfreund Kolcherscheidt und klingt auch wie in Musik übertragenes Holz – dunkel, hart, schrundig.
Thomas Schulz, 01.09.2007
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