Chucho Valdés ist der Bandleader von Irakere, Kubas überragender Big Band. Neben seiner Orchestertätigkeit pflegt er seit Jahren auch das Solospiel auf seinem eigentlichen Instrument, dem Klavier. 1998 gab er einen viel beachteten Soloabend im intimen Rahmen des Stanley H. Kaplan Penthouse des Lincoln Centers in New York. Der Mitschnitt dieses Konzertes liegt nun vor und zeigt einen Klaviervirtuosen auf der Höhe seines Könnens.
Keith Jarrett hat einst einen wichtigen Teil der Grammatik des Soloklavierabends geschrieben, und Chucho Valdés beherrscht diese Grundlagen. Und doch ist seine Musik tief von seinem afro-kubanischen Erbe geprägt. Dies ist allerdings nicht in vordergründig rhythmischen Riffs gegenwärtig, sondern gibt vielmehr den Exkursen über kubanische und amerikanische Standards lyrische Tiefe. Das heißt jedoch nicht, dass der Virtuose Valdés zurückstecken würde; Liebhaber überschäumender Pianistik kommen bei Lauf- und Glissandifeuerwerken, donnernden Tremoli und druckvollen Bassfiguren durchaus auf ihre Kosten. Der Sound ist warm und ungeheuer präsent, eine Meisterleistung für eine Live-Aufnahme.
Thomas Fitterling, 01.09.2007
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