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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Live At The Village Vanguard

Chucho Valdés

Blue Note/EMI 7243 5 20730 2 3
(63 Min., 4/1999) 1 CD

Wie viele Finger hat Chucho Valdés? Es müssen um die zwanzig sein, doch wer dem Hühnen die Hand reicht, zählt doch nur zehn. Hätte man nicht in anderen Konzerten schon gehört, zu welch wieselflinken Läufen und zu welch dichten, dabei punktgenau gespielten Clustern der Kubaner in der Lage ist, man würde die Authentizität seiner Live-Aufnahmen aus dem Village Vanguard anzweifeln. Und dann der rhythmische Reichtum dieser Musik! Sensationell, wie Chucho Valdés sowie die Perkussionisten Raul Pineda Roque und Roberto Vizcanino Guillot die grundlegenden Schlagmuster der kubanischen Musik variieren. Wie diese drei und der Bassist Francisco Rubio Pampin ihre Rhythmen ineinanderflechten, ist alleredelste Kunst.
Aber all dieses Können wirkte hohl und leer, hätten die vier nicht immens viel mitzuteilen. Für sie sind die so perfekt beherrschten kubanischen Rhythmen sowie Chucho Valdés' Jazzpiano nur ein Vehikel, mit den Hörern zu einer packenden emotionalen Reise aufzubrechen. Die führt - stark stilisiert, aber voll Leben - in Kaschemmen und in Konzertsäle. In ihr ist alles lebendig, was den Menschen ausmacht, von emotionalen Streitgesprächen bis zu zärtlichen Schmuseklängen. Die Musik des Quartetts von Chucho Valdés steckt voll Energie und Gelassenheit, voll Höhen und Tiefen, lauten, vehementen Passagen und leisen, verhaltenen Klängen. Einzig die Gesangsnummer „Drume Negrita“ mit Chucho Valdés' Schwester Mayra Caridad Valdés fällt gegenüber dem packenden Niveau der übrigen Titel etwas ab.

Werner Stiefele, 01.09.2007


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