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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Franz Schubert, Joseph Haydn, Johannes Brahms, Antonín Dvořák

Klaviertrio G-Dur, Streichquintett C-Dur, Klaviertrio op. 8, Klavierquartett op. 87

Lars Vogt, Christian Tetzlaff, Isabelle Faust, Boris Pergamenschikow, Gustav Rivinius u.a.

EMI 5 67660 2
(6/2000) 2 CDs

Das Sympathische an dieser Doppel-CD: Es sind Werkstatt-Aufführungen, sie erheben keinen Anspruch auf Dauer. "Spannungen“, der sanft prätentiöse Festspiel-Titel, der sich zuerst mal vom Ort des Geschehens herleitet (Wasserkraftwerk Heimbach), findet Entladung dann aber auch in den Interpretationen - in hoch (oder gut) Gelungenem, das Misslingen bleibt erfreulicherweise ausgespart.
Der exzellente Pianist Lars Vogt schart eine Handvoll befreundeter Instrumentalisten um sich, dabei springt allemal ein Festival heraus. Schon vor Jahresfrist gab’s eine Doppel-CD, damals mit wagnisfreudigerem Programm; diesmal liest man im Beiheft (Text: Lars Vogt): "Auch eine Uraufführung ist jedes Jahr dabei", und man fragt sich, warum die nicht den Weg auf diese CD fand?
Haydn-Trio (mit trocknem Witz pointiert - kongenial!), das große C-Dur-Quintett von Schubert, Brahmsens Opus 8 und Dvoráks Es-Dur-Klavierquartett: Das ist ein todsicheres Programm. Aber, na ja, kein tödliches - wenn so gut gespielt wird, lässt sich das alles gerne immer wieder hören. Zum Beispiel das berühmte Adagio bei Schubert, überraschend zügig und wie beiläufig "spannend“, steigert sich vom scheinbar nüchternen Beginn zum Beinahe-Zerreißen im Laufe der weiteren Entwicklung. Hochkontrollierte Handwerker ihres Instruments wissen dann plötzlich nicht mehr, wohin es sie treibt: Der lange schon tote Komponist übernimmt wie ein moderner Auto-Pilot, nur weniger vorhersehbar. Das sind die Momente ...
Dann darf es auch dürre Momente geben, momentelang ausgetrocknete, ratlose. Auch die sind willkommen, wenn’s kein Studioprodukt ist. Man muss an einen Hausmusikabend auf allerhöchstem Niveau denken, an dem man zumindest als Hörender teilhaben darf. Mehr Spaß, soviel ist klar, hätte nur das Mitspielen gemacht. Das allerdings hätte die Künste des Liebhabers zum Teil drastisch überschritten. Für Live-Aufnahmen exzellente Klangqualität!

Thomas Rübenacker, 01.09.2007


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