Ohne Carlos Santana wäre Tito Puentes Stück "Oye Como Va" nie zum Hit geworden. So aber wird die Coverversion immer wieder weiter gecovert. Die Brasilianerin Eliane Elias löst den kraftvollen Rhythmus à la Santana durch ein lockeres Bossa Nova-Feeling auf und singt dazu einen neuen, beschwingten Text. Auch sonst setzt die Pianistin aus São Paolo, deren amerikanische Karriere in der Happy-Fusion-Band "Steps Ahead" begann, ihre noch junge Karriere als Sängerin fort. "Jammin‘", ursprünglich eine Nummer von Bob Marley, wird zum Spiegelbild einer nervösen Stadt – ein Kontrast zu in sich ruhenden Nummern wie "Segredos" oder dem spanisch infizierten "Another Day". Mit 13 Titeln – darunter sieben Eigenkompositionen – nimmt sie ihre Hörer auf eine weit gespannte Klangreise mit, in der sich urbane Hektik und idyllische Gelassenheit abwechseln. Dass sie dabei von exzellenten Musikern, darunter ihrem Lebenspartner Marc Johnson am Kontrabass, begleitet wird und die Scheibe perfekt produziert ist, versteht sich bei einer Größe aus der New Yorker Szene mit ihrem Format von selbst. Es scheint, als habe die einstige Fusionpianistin ihre Erfüllung bei einer modernen, weltoffenen, durch Elemente von Jazz und Fusion bereicherten Version der brasilianischen Musik gefunden. Die ist eingängig, trägt einen Hauch von Easy Listening in sich und ist dennoch keinesfalls simpel.
Werner Stiefele, 15.02.2007
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