HMF/Helikon HMC 901634.35
(92 Min., 10/1997) 2 CDs
Wahre Könner geben das Geheimnis ihrer Kunst nicht ohne weiteres preis. Das gilt auch für die vorliegende Neuaufnahme von Bachs Brandenburgischen Konzerten durch die Berliner Akademie für Alte Musik. Wie machen sie das nur? Anders als die Berufsflegel der historischen Aufführungspraxis wie Reinhard Goebel verschreckt einen diese Version an keiner Stelle.
Aber dennoch muss guter Geschmack nicht langweilen. Zwei kleine Hinweise kann ich nach wiederholtem Hören geben, warum es sich lohnt, sich mit dieser Aufnahme zu befassen. Man kann hier hören, dass Bach für diese Werke sein kontrapunktisches Handwerk nicht vergessen hat, vor allem natürlich in der Finalfuge des zweiten Konzerts, aber auch im Kopfsatz des dritten.
Zudem: In dieser Akademie denken alle Instrumentalisten zuerst als Sänger, sogar im Finalwirbel-Presto des vierten Konzerts. Bei barocker Musik, die ihre Klangrede immer von der menschlichen Stimme her denkt, ist das ein wichtiges Kriterium. Hier zahlt sich vielleicht die ausgedehnte Arbeit der “Akademie” zusammen mit dem Sänger-Dirigenten René Jacobs und dem RIAS-Kammerchor aus. Wie viel Packendes sich in dieser Musik ereignet, erzählen uns diese Künstler ganz nebenbei - vielleicht ist das ja ihr Geheimnis.
Stefan Heßbrüggen, 01.12.-0001
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