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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Joseph Haydn

Klaviersonaten Hob. XVI Nr. 2, 23, 41, 46, Fantasie Hob. XVII Nr. 4

Alain Planès

HMF/Harmonia Mundi 901761
(69 Min., 8/2001) 1 CD

Hin und wieder findet sich im Konzertrepertoire eine Haydn-Sonate. Zum "großen Repertoire" gehören die Klavierwerke des Meisters allerdings nicht. Und für den heutigen Hörer haben sie tatsächlich vieles, das an Komponisten aus der zweiten Reihe wie Clementi erinnert.
Allerdings ist entscheidend, wie inspiriert diese vermeintlich harmlosen Werke gespielt werden: Gerade hier, wo es sich nicht um pianistische Selbstgänger handelt, zeigt sich die Meisterschaft des Interpreten. Etwa im Adagio aus der Sonate Hob. XVI Nr. 46. Alain Planès ist jemand, dem es gelingt, diese nicht enden wollende Miniatur mit delikaten kontrapunktischen Einsprengseln so zu spielen, dass das Unscheinbare seine wahre Bedeutung, die auch durch modernere Hörgewohnheiten verdeckt wird, zurückerhält. Dazu braucht es einen ausgeprägten Sinn für die Subtilitäten in Haydns Musik.
Und es braucht Zeit, diese Subtilitäten aufzuspüren, beim Einstudieren wie beim Hören dieser Werke. Die vier Sonaten und eine Klavier-"Fantaisie" sind chronologisch geordnet und der erste Teil einer auf drei CDs angelegten Auswahl. Sie geben einen guten Einblick in Haydns Klavierschaffen, das je nach Verwendungszweck mehr unterhaltenden oder gelehrten Charkter haben konnte, in dem aber immer wieder überraschende Momente auftauchen.
Planès' Stil ist unprätenziös, aber durchaus akzentuierend, natürlich, von maßvoll eingesetzter Virtuosität. Mit diesen Mitteln schafft er auf dem modernen Flügel eine geradezu authentische Anmutung. Eine Chance zur Annäherung, die man als interessierter Hörer nicht verstreichen lassen sollte.

Matthias Reisner, 01.09.2007


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