EMI 7234 5 56831 2 0
(68 Min., 2/1999) 1 CD
Der Titel täuscht: Die sieben "Kammermusiken", die Paul Hindemith in den zwanziger Jahren schrieb, sind in Wirklichkeit Instrumentalkonzerte mit Begleitung eines kleinen Orchesters. Sie sind das klingende Symbol der "Zurück-zu-Bach"-Bewegung jener Jahre, aber auch noch mehr: Eine ganze Menge vermittleln die Stücke von der Wildheit und Aufmüpfigkeit dieser Epoche. Und schließlich sind sie Hindemiths erste richtige Meisterstücke, in denen sich musikantischer Geist und Draufgängertum mit kontrapunktischem Können und tief empfundener Lyrik vereint.
Claudio Abbado schließt nun seine Einspielung der Kammermusiken ab, und die zweite Folge gerät noch überzeugender als die erste mit den Nummern 1, 4 und 5 (EMI 5 56160 2) - das Violinkonzert, die Nr. 4, enttäuschte hier ein wenig. Abbado bleibt mit bewegten, doch nicht überzogenen Tempi weder dem Witz noch dem Gehalt der Werke etwas schuldig, und die Berliner sind voll und ganz in ihrem Element, als gelte es, die Hauptstadt der "Roaring Twenties" zum Leben zu erwecken.
Alle Solisten meistern ihre Aufgabe durchweg mit Bravour, besonders Lars Vogt und der Organist Wayne Marshall, der dem Zyklus zu einem krönenden Abschluss verhilft. Abschließend sei jedoch nicht verschwiegen, dass in der Gesamtaufnahme mit Riccardo Chailly (Decca) manches Detail vor allem des Cellokonzerts (Nr. 3) eine noch liebevollere und nuanciertere Gestaltung erfährt.
Thomas Schulz, 01.09.2007
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