Vol. 2: Capriccio/EMI 10 747, Vol. 3: Capriccio 10 772
(65 Min.) 2 CDs
Konzertante Sinfonien sind zwei- oder dreisätzige Orchesterkompositionen für mehrere Soloinstrumente. Diese Gattung war im 18. Jahrhundert insbesondere in England beliebt; der in London wirkende Johann Christian Bach, jüngster Sohn des Thomaskantors, komponierte achtzehn solcher Werke für zwei bis neun Solisten, wovon hier je vier eingespielt wurden.
Es handelt sich um fröhliche und unbeschwerte Konzertmusik. Sie lebt nicht nur vom Melodienreichtum, sondern vor allem von klanglicher Vielfalt. Mit den Soloinstrumenten Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott, Violine, Viola, Violoncello kommt nahezu jedes Instrument zum Zuge. Die ständig wechselnden Klangkombinationen machen das Hören fortwährend spannend. Bereits Mozart ließ sich von Bachs Kompositionen faszinieren - seine eigene konzertante Sinfonie für Violine und Viola ähnelt dem langsamen Satz der hier eingespielten D-Dur-Sinfonie.
Die Budapester Streicher unter Leitung des Konzertmeisters Béla Bánfalvi musizieren in moderner Aufführungspraxis mit viel Elan und Spielfreude. Die Solisten werden den anspruchsvollen Solopartien gut gerecht und verschmelzen ihren Ton insbesondere in den langsamen Sätzen zu klanglich reizvollen Mischfarben. Einige der Menuettsätze wirken langatmig, was aber in erster Linie dem Komponisten anzulasten ist, jedoch durch ein leicht basslastiges Klangbild noch verstärkt wird.
Insgesamt sind diese Einspielungen anspruchsvoller Unterhaltungsmusik des 18. Jahrhunderts als Alternative zum Standardrepertoire sehr empfehlenswert.
Peter Overbeck, 01.09.2007
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