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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart

Le nozze di Figaro

Pietro Spagnoli, Annette Dasch, Rosemary Joshua, Luca Pisaroni u.a., Concerto Köln, René Jacobs

BelAir Classiques/harmonia mundi BAC017
(182 Min., 6/2004) 2 DVDs

Mit seiner Einspielung des "Figaro" etablierte sich René Jacobs vor knapp zwei Jahren als einer der wichtigsten Mozartdirigenten der Gegenwart: Die bei Jacobs’ Hauslabel harmonia mundi erschienene Aufnahme faszinierte vor allem durch die theatralische Lebendigkeit und Anschaulichkeit des Orchesterspiels und wurde mit Preisen nachgerade überschüttet. Bei der kurz darauf im Pariser Champs Elysées Theater gefilmten Produktion tritt gerade diese Hauptqualität akustisch in den Hintergrund – die Originalinstrumente von Concerto Köln klingen weit farbärmer als auf CD, die poetische Stimmung beispielsweise von Susannas "Rosenarie" kippt ins Lakonische. Bis auf den Cherubino von Angelika Kirchschlager hat dieser Pariser „Figaro“ ein komplett anderes Ensemble: Pietro Spagnoli und Annette Dasch bieten als gräfliches Paar nicht den vokalen Luxus ihrer CD-Konkurrenten Simon Keenlyside und Veronique Gens, doch dürften diese schlanken Stimmen Jacobs’ Klangideal letztlich näher kommen – der Unterschied zwischen Herren- und Dienerpaar (Luca Pisaroni und Rosemary Joshua) wird so minimiert. Schade, dass die Regie dieser Produktion in den Händen des Alt-Routiniers Jean-Louis Martinoty lag: Mit historischen Kostümen und vorsichtig abstrahierendem Dekor von Hans Schavernoch wirkt die Aufführung szenisch reichlich abgehangen und besitzt weder die Natürlichkeit von Arnold Östmans historisierendem Mozartzyklus noch den rebellischen Elan einer guten modernen Aufführung.

Jörg Königsdorf, 01.09.2007


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DerFigaro
Eine ausgesprochen kurze und oberflächliche Rezension eines so umfangreichen Werkes. Besonders seltsam finde ich, dass der Rezensent hier das Wort "Originalinstrumente" verwendet. Hier würde sich anbieten, die bessere und passendere englische Bezeichnung "period instruments" zu verwenden; "Originalinstrumente" suggeriert speziell dem Laien, dass die verwendeten Instrumente allesamt aus der Zeit Mozarts stammen, und womöglich schon im 18. Jahrhundert für Figaro-Aufführungen verwendet wurden. Fakt ist, dass es schlicht kein "Original" in diesem Zusammenhang gibt, weder Originalinstrumente, noch einen Originalklang.


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