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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart

Fantasien und Rondos

Richard Egarr

harmonia mundi HMU 907387
(72 Min., 11/2004) 1 CD

Und hier noch etwas für Mozart-Liebhaber, denen der Geburtstagstrubel mittlerweile (oder von Anfang an) gestohlen bleiben kann: eine kleine, feine CD, etwas Abseits der großen Wege, dafür mit Potenzial für Entdeckungen.
"Völlig abwegig erscheint der Gedanke, Mozart (der Mann, der ‚Don Giovanni‘, ‚Figaro‘ und ‚Così fan tutte‘ komponierte) sei nicht genauso leidenschaftlich oder ‚romantisch‘ wie Schumann, Liszt oder Wagner gewesen", schreibt Richard Egarr in seinen Betrachtungen über die hier aufgenommenen Fantasien, Rondos und anderen kleinen, "freien" Stücke. Eine Ansicht, die schlimme Befürchtungen in Richtung Verkitschung weckte, stünde hinter ihr nicht ein ebenso vielseitiger wie gewissenhafter Musiker. Egarr, stellvertretender Direktor der Academy of Ancient Music, traktiert Tasteninstrumente aller Art mit Musik vom 15. bis 20. Jahrhundert. Für diese Platte wählte er ein Fortepiano von etwa 1805 des ansonsten unbekannten Johann Zahler aus Brünn, ein Instrument, das einerseits ausreichend Feinheit für Klangfarben, andererseits genügend Robustheit und Klangstabilität besitzt, um die Sache nicht allzu sehr nach Drahtkommode klingen zu lassen (man verzeihe die Ignoranz eines Kritikers, der im Normalfall immer ein modernes Instrument vorziehen würde).
Kein Kitsch also, sondern sensible, intelligente und frische Spielweise, und vielleicht doch ein Schuss Romantik, wenn das Metrum manchmal recht flexibel gehandhabt wird, kleine Rubati auftauchen, die man sich so nicht vorgestellt hätte. Aber das ist wirklich eine Frage des Geschmacks, die man sogar nach Tageslaune unterschiedlich beantworten kann. So bleibt der Eindruck eines intimen Konzerts mit bekannten und weniger bekannten Stücken, das einen zumindest klanglich auf die Reise zum Geburtstagskind führt.

Matthias Reisner, 01.09.2007


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