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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Franz Schubert

Klavierquintett D.667 „Forelle“, Notturno D.897 u.a.

Anne-Sophie Mutter, Daniil Trifonov, Hwayoon Lee, Maxmilian Hornung, Roman Patkoló

DG/Universal 479 7570
(55 Min., 6/2017)

Von der Aufmachung der CD und der flankierenden PR her hätten Anne-Sophie Mutter und Daniil Trifonov im Grunde auch eine reine Duo-Platte aufnehmen können. Auf dem Cover-Foto ihrer ersten gemeinsamen Aufnahme stehen die drei Mitstreiter brav wie drei Orgelpfeifen im Hintergrund – während sich Mutter als „Nixe in Red“ neben dem leicht schräg dreinblickenden Trifonov rekelt. Und auch das begleitende Promo-Video kennt nur diese beiden Stars. Wobei doch die Stargeigerin sich immerhin äußerst lobend über jene drei Musiker äußert, die durch ihre mütterlichen Förderhände gegangen sind. Doch wenngleich Mutter die treibende Kraft bei den (gefilmten) Proben gewesen ist – das musikalische Ergebnis ist zum Glück nicht zum reinen Two-Star-Spektakel mit Anhängsel ausgeartet, sondern lässt den Hörer an der bisweilen unbekümmerten Musizierlust einer perfekt ineinander greifenden Kammermusikvereinigung teilhaben. Gleich mit den ersten Takten schlägt das Quintett einen Ton an, der an die Vorstellung der geselligen Schubert-Runden erinnern dürfte. Manchen mag daher das Romantische und das Entrückte fehlen, mit denen etwa selbst einst die legendäre, ausgelassene Allstar-Rasselbande Perlman/Zukerman/du Pré/Barenboim/Mehta beeindruckt haben. Aber mit Hwayoon Lee (Bratsche), Maximilian Hornung (Cello) und Roman Patkoló (Kontrabass) gehen Mutter und Trifonov dieses Stück so ungemein kernig, vital und lebensbejahend an, dass man getrost auch mal auf so manche musikalischen Zwischengedanken verzichten kann. Die bekommt man danach noch in Schuberts einsätzigem, mit „Notturno“ betiteltem Klaviertrio geboten, für das sich (klar) Mutter mit Trifonov und Hornung zusammengetan hat. Und im Zugabenteil erklingen Schuberts „Ständchen“ und „Ave Maria“ in den Duo-Fassungen von Mischa Elma und Jascha Heifetz so, wie es sich für diese beiden sahnigen Herz-Schmerz-Hymnen gehört – kalorienreich pathetisch, aber gut.

Guido Fischer, 20.01.2018


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